Herzlich willkommen...

Hallo Ihr Lieben, Herzlich Willkommen auf meinem Blog!
Ich bin mit dem ELM Hermannsburg in Südafrika und mache dort ein Freiwilliges Soziales Jahr.
Hier werde ich euch ein wenig über meine Erlebnisse in Südafrika auf dem Laufenden halten :)
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Freitag, 12. August 2011

Zwei abenteuerliche Wochen!


Sanibonani liebe Freunde!

Mittlerweile sind zwei Wochen um, seitdem ich in Kenosis angekommen bin. Letzte Woche Freitag kam Flo noch zu uns, ein 21-jähriger Theologie-Student aus Deutschland. Er bleibt für sechs Wochen hier und unterstützt uns in unserer Arbeit. Er macht gerade ein freiwilliges Praktikum in seinen Semesterferien. Leider ist in unserem Haus kein Zimmer mehr frei, sodass er in einem Gästehaus (das aus einem Zimmer und einem Bad besteht) schläft, aber wohnen tut er eigentlich bei uns.

Das Internet in einigen Internetcafés hier ist sehr langsam, wie ich letzten Freitag feststellen durfte! 20 Minuten hat es gedauert, bis ich meine Emails öffnen konnte!
Langsam gewöhnen wir uns hier alle ein in der WG. Das Einzige, an das ich mich nicht so richtig gewöhnen will, ist die Kälte! In Deutschland zieht man die Jacke an, wenn man aus dem Haus geht, hier zieht man die Jacke an, wenn man INS Haus geht! :)

Am Samstag kam unsere Chefin und erzählte uns einige Dinge über die Geschichte der Community und die Vergangenheit der Kinder. Das war sehr bewegend!! Unvorstellbar, was einige Kinder in ihrem jungen Alter schon erleben mussten und wie sie damit umgehen!
Danach haben wir mit den Kids den neuen Fußball eingeweiht, den wir als Gastgeschenk aus Deutschland mitgebracht haben. Die Kinder im Dorf kommen super miteinander aus. Sie sind zwischen drei und 17 Jahre alt und irgendwie spielt jeder mit jedem. Das ist total toll mit anzusehen!
Am Sonntag war wieder Gottesdienst. Der dauerte dieses mal nur 2,5 Stunden und wir hatten wieder das Glück, die Bibelstellen mitlesen zu können, weil uns jemand sie Stellen von Zulu aus Englisch übersetzt hat. Sonst hätten wir sie nicht einmal finden können in der Bibel ;). Nächstes mal, wenn wir in die Kirche gehen, sollen wir wohl einen Übersetzer kriegen, aber erstmal wollen wir eine Jugendkirche in der Stadt besuchen.
Inzwischen habe ich die Namen sogar einigermaßen drauf... Zumindest die der Kinder aus dem Dorf.
Dienstag war hier ein Feiertag und Montag Brückentag. Das kam uns sehr gelegen, denn so konnten wir am Montag mal das ganze Haus putzen. Abends kamen dann noch die Freiwilligen aus Pietermaritzburg zu Besuch, was für uns alle eine sehr gute Erfrischung war!
Dienstag konnten wir dann mit den Kinds spielen.
Das mit dem Spielen lief jedoch leider anders ab als erwartet.
Nachmittags wurde ich zu einem Jungen gerufen, während wir draußen mit den Kindern spielten. Ich kannte ihn nicht, aber er saß auf einem Stuhl und sah nicht sehr glücklich aus. Er zeigte mir, dass er am ganzen Körper Wunden hatte. Ich fragte, was geschehen sei, aber er schien mich nicht zu verstehen. Er sprach kein Englisch. Am Bein, am Arm, an der Hüfte,... überall hatte er Wunden. Ich rief Flo hinzu, da er gerade einen Tag zuvor den Schrank mit den Medikamenten aufgeräumt hatte und uns dabei erzählt hatte, dass er eine Sanitäter-Ausbildung hat.
Wir reinigten die Wunden des Jungen und desinfizierten sie. Währenddessen übersetzte ein Junge aus unserem Dorf das Gespräch, das wir mit dem Jungen anfingen. Der fremde Junge war mit seinen Freunden zum Fußballspielen zu uns ins Dorf gekommen. Sie waren mit dem selbst gebauten Go-Kart die Dirtroad hinunter gefahren. Dabei nahmen sie eine hohe Geschwindigkeit auf. Er fiel von dem Kart herunter. Seine Freunde schien das zunächst nicht sonderlich zu interessieren. Sie spielten Fußball, waren jedoch hinterher sehr sehr dankbar, dass wir dem Jungen geholfen hatten.

Abends hatten wir uns gerade aus dem Village verabschiedet, da standen 10 Kinder vor unserer Haustür und sagten, wir sollten rauskommen. Wir dachten zuerst, sie wollen spielen und wollten sie abwimmeln (wobei das schon merkwürdig war, denn wenn es dunkel wird, kommen sie eigentlich nicht mehr zu uns). Als die Worte „deep“ und „wound“ fielen, merkten wir, dass irgendwas im Dorf passiert sein musste. Wir rannten also mit der Kinderschar ins Village. Dort kam uns einer unserer ältesten Jungs entgegen, ein Taschentuch vor sein Knie haltend. Die Jungs (Flo und Johannes waren mit vor Ort) baten ihn, das Taschentuch wegzunehmen. Was man darunter sah, war eine ca. 5cm lange Wunde, durch die man die Kniescheibe sehen konnte. Flo und Johannes schleppten den Jungen sofort zum Haus der Chefin, ich lief voraus und sagte Bescheid, dass wir einen Arzt benötigten; anschließend holte ich unser Erste-Hilfe-Paket (am Vortag noch frisch gepackt!! :)).
Wir sagten, der Junge müsse sofort ins Krankenhaus... und waren überrascht, wie gelassen die Einheimischen mit diesem Unfall umgingen. Schließlich fuhren wir ins Krankenhaus. Unsere Chefin in einem Auto voraus, dahinter Flo und ich mit dem Verletzten Jungen. Wir versuchten ihn während der Fahrt in ein Gespräch zu verwickeln, aber er stand völlig unter Schock.
Angekommen im Krankenhaus trugen wir den Jungen durch den Eingang für Notfälle hinein. Ein schönes Bild: unsere Chefin (eine Nonne) voraus, dahinter zwei Weiße, die einen Schwarzen trugen. Wir stellten uns auf eine lange Nacht ein, da man in den meisten Krankenhäusern ewig warten muss. Unsere Chefin leitete uns gleich durch in den Behandlungssaal.
Dan muss man sich wie folgt vorstellen: Viiiele Liegen, dazwischen Vorhänge. Dazwischen ein paar Stühle (natürlich auch Patientenplätze!) mit Beatmungsmasken. Die meisten Liegen waren belegt. Viele Menschen liefen im Saal herum. Einige von ihnen waren Weiße. Die Ärzte konnte man schlecht erkennen, da sie keinen Kittel trugen, sondern einfach in Pulli die Patienten behandelten. Während unsere Chefin alle Formalien erledigte, untersuchte der erste Doktor unseren Jungen. Er fragte ihn, was geschehen sei. Da der Junge das auf Englisch und unter Schock nicht gut erklären konnte (er war beim Fangen oder Versteckspiel gegen einen spitzen Stein in einer Mauer gerannt), dachte der Arzt zunächst, sein Kopf hätte auch etwas abbekommen. Wir brauchten also  unsere Chefin als Vermittlerin. Ich suchte sie und fand sie auch (nach einiger Zeit). Das Krankenhaus ist ebenerdig, also hatte ich nicht so viele Möglichkeiten, mich zu verlaufen. Nach einiger Zeit und einigem Warten wurden wir zum Röntgen geschickt. Danach wieder zum Warten in den Behandlungssaal. Wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, dass auf den Röntgenaufnahmen NICHTS an Knochen oder Sehnen beschädigt zu sein schien. Das Knie musste also nur genäht werden! Gott sei Dank!
Nach nur 3,5 Stunden waren wir wieder zu Hause und sehr erleichtert! Was für ein Tag!

Am Mittwoch begann dann regulär unsere Woche. Wir haben jetzt entschieden, dass Jana durchgängig im Kindergarten arbeiten wird. Wir anderen drei (bzw. jetzt vier) wechseln uns dann immer ab, sodass immer zwei Freiwillige im Kindergarten sind und zwei im Allgemeinen Dienst. Im Allgemeinen Dienst haben wir uns für die folgenden Wochen einiges Vorgenommen: Das Klettergerüst reparieren, das Gate am Eingang des Dorfes flicken, die Straße zum Kindergarten reparieren, das Gästehaus verzieren,... Ob wir für all unsere Vorhaben die Materialien bekommen können und ob wir überhaupt die Fähigkeiten zu allem haben, haben wir noch nicht abgeklärt.

Sonst besteht unsere Aufgabe eben darin, die Kinder morgens um sieben in die Schule zu fahren, einige Kindergartenkinder auf dem Rückweg mitzunehmen und Nachmittags umgekehrt. Wenn sonstige Fahrdienste anfallen (einige Kinder müssen z.B. regelmäßig ins Kranken), dann sind wir auch dafür zuständig. Meistens geht’s dann schon morgens um sechs los, weil sonst die Schlange vorm Krankenhaus so mega lang ist.

Donnerstags haben wir dann normalerweise einen Gottesdienst hier vor Ort in der Kirche auf Englisch und danach gehen wir in einer Halle hier in der Nähe zum Badminton. Es tut gut, mal rauszukommen und sich auszupowern!

Soo, ich glaube das wars erstmal soweit aus meinem Abenteuer Leben!

Ach ja, die erste Affenbegegnung hatten wir auch schon in der Küche... Obwohl das Gate davor geschlossen war! Zum Glück hat er nur eine Tomate aus dem Kompost gestohlen ;).

Ich wünsche den Finterlern (und allen anderen, die hingehen, auch) suuuper viel Spaß beim Seifenkistenrennen nächste Woche Samstag und vor allem gutes Wetter dazu!!!

Den Inselern & Friends wünsche ich viiiel Spaß beim Wagenbauen!! Ich hoffe, es läuft zu eurer Zufriedenheit ;)!

Alles Gute für euch alle!!!
Katharrrrrina

@ Jens uns Sven: Danke für das Training, aber die Kinder hier könnens trotzdem 1000 mal besser als ich!!! rrrrrr... :D

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