Herzlich willkommen...

Hallo Ihr Lieben, Herzlich Willkommen auf meinem Blog!
Ich bin mit dem ELM Hermannsburg in Südafrika und mache dort ein Freiwilliges Soziales Jahr.
Hier werde ich euch ein wenig über meine Erlebnisse in Südafrika auf dem Laufenden halten :)
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Dienstag, 26. Juli 2011

Angekommen

Hallo liebe Daheimgebliebene!

Hier ein ausführlicherer Bericht über meine ersten Tage in der Kenosis-Community:
Kenosis ist ein kleines Dorf (etwa 50 Einwohner) außerhalt von Pietermaritzburg. Hier leben Kinder, deren Eltern nicht genug Geld hatten, die aufzuziehen, die missbraucht wurden oder deren Eltern an AIDS gestorben sind. Sie leben bei Pflegemüttern (insgesamt gibt es hier drei von ihnen). Außerdem gibt es hier einen Kindergarten, den täglich 50 Kinder besuchen, eine Kirche und die Mitarbeiter wohnen auch mit ihren Familien in dem Dorf.

"Dorf" kann man sich nicht so vorstellen wie in Deutschland. Hier stehen etwa zehn belebte Häuser und ein paar leerstehende Gebäude und eine Kirche und ein Kindergarten. Eine Auffahrt führt von der Sandstraße, die hierher führt, ins Dorf hinein unter ein Capport, unter dem drei oder vier Autos stehen. Von dort aus läuft jeder zu Fuß nach Hause. Es gibt keine Wege oder Straßen. Immerhin kann ich mich so wenigstens nicht verlaufen ;). Ein weiterer Weg führt zum Kindegarten. Mehr wege gibts nicht.

Ich lebe mit drei anderen deutschen Freiwilligen in einem Haus. Jana aus Bayern kam einen Tag vor uns und mit Nicolas aus Buchholz bin ich gemeinsam ausgereist, da wir beide vom ELM ausgesendet wurden. Johannes kam gestern zu uns. Bis Dienstag war noch eine ehemalige Freiwliige (Lisa) da. Sie führte uns schnell in unsere Aufgaben ein. Zwei Arbeitstage waren nicht sehr viel Zeit, um alle Abläufe und Wege kennenzulernen, aber es reichte, um die Wege zu den Schulen der Kinder kennenzulernen -zum Glück hat Jana eine bessere Orientierung als ich. Die Kinder werden auf drei unterschiedlichen Schulen gebracht.
Außerdem sind wir schon einmal mit Lisa Minibus gefahren und haben Freiwillige in Pietermaritzburg kennengelernt, die uns auch nochmal weiterhelfen können, wenn irgendwas ist.

In unserem Haus hat jeder sein eigenes Zimmer, außerdem haben wir ein gemeinsames Bad, ein Wohnzimmer, eine Küche mit Abstellkammer und einen großen Flur, den wir als Esszimmer nutzen. Das Haus war schon gut eingerichtet. Internet haben wir hier nicht und das Telefon sollte eigentlich diese Woche repariert werden. HAndys haben wir uns inzwischen organisiert.
KALT ist es in Südafrika!! Abends ist es im Haus kälter aus draußen, aber wenn die Sonne scheint, ist es auszuhalten draußen.
Jetzt zu meinen Aufgaben: Morgens ist es die Aufgabe von uns Freiwilligen, die Kinder zur Schule zu bringen. Dazu fahren einer (momentan zur Sicherheit noch zwei) Freiwillige mit einem Auto mit ca. 9 Kindern zur Schule. Ein anderer Freiwilliger fährt mit dem Fahrer mit dem Minibus, in dem hinten Holzbänke befestigt sind, die restilichen Kinder zur Schule. Auf dem Rückweg holen wir Kinder aus den Townships ab und nehmen sie mit zum Kindergarten. Den Zustand in diesen Townships könnt ihr euch nicht vorstellen! Es ist sehr dreckig...
Als ich das erste mal die Kinder zur Schule gebracht habe, konnte ich mir den Weg überhaupt nicht merken, weil ich erstmal über die vielen neuen Eindrücke staunen musste: es waren super viele Menschen auf der Straße zu Fuß unterwegs so früh am morgen, Affen und Rinder liefen neben der Straße...

Während der eine Freiwllige noch mit dem Fahrer unterwegs ist, kochen die anderen beiden Freiwilligen schon im Kindergarten Maisbrei für die Kinder (zum Frühstück). Einer von uns Freiwilligen wird dann das ganze Jahr über im Kindergarten arbeiten, damit die Kinder eine feste Bezugsperson haben. Im Kindergarten lernen die Kinder von den Erzieherinnen (zwei an der Zahl) das Alphabet und die Zahlen. Einen Tag in der Woche können wir mit den Kindern etwas machen, sollen aber damit einen möglichst hohen Lerneffekt erziehlen. Der Freiwillige im Kindergarten bekommt Unterstützung von einem weiteren Freiwilligen, wobei die anderen drei sich dann immer abwechseln.
Die anderen zwei Freiwilligen sind im allgemeinen Dienst tätig, das heißt sie machen alle Aufgaben, die so im Dorf anfallen. Dazu gehört zum Beispiel, dass einmal die Woche die Autos gewaschen und geputzt werden müssen, da sie jeden Tag über die sogenannte "Dirtroad" fahren. Außerdem muss alle zwei Wochen für den Kindergarten und uns eingekauft werden. Die letzten Freiwilligen haben hier ein Youth Center eingerichtet. Zur Zeit stehen wieder einige Häuser leer, sodass sicher noch viel Arbeit anfällt. In der Nähe ist ein Feriendorf, bei dem wir bei Hochbetrieb auch mal aushelfen können.
Nachmittags spielen wir mit den Kindern und oft stehen Kinder vor unserer Tür und fragen nach den Spielen, die wir bei uns im Schrank lagern und ihnen leihen.
Mir geht es nach den ersten Tagen sehr gut hier. Zwar fällt es mir noch schwer, alle Namen der Kinder aus dem Dorf zu lernen, aber ich gebe mir größte Mühe -auch mit der Aussprache!- und es wird von Tag zu Tag besser. Die Kinder sprechen untereinander Zulu und man versteht kein Wort. Nur einzelne Worte habe ich bisher gelernt. Am Sonntag war ich in einem dreistündigen Zulu-Gottesdienst. Das war schon sehr interessant! Dadurch, dass ich den Predigttext in Englisch in der Bibel eines unserer Kinder mitlesen konnte, wusste ich immerhin, worum es in der etwa 45 minütigen Predigt ging.
Die Kinder sind sehr offen und freuen sich immer, einen von uns Freiwilligen zu sehen- und auch, wenn wir uns nicht verständigen können, wollen sie den ganzen Tag auf uns herumklettern.
Die Aufgaben haben wir noch nicht verteilt, daher kann ich euch noch nicht genau sagen, was ich im kommenden Jahr machen werde.

Am Sonntag waren wir in einem dreistündigen Gottesdienst, der auf Zulu gehalten wurde und in dem wir uns als Besucher der Gemeinde vorstellen sollten. Das war schon komisch, vor der Gemeinde zu stehen, während etwas über uns erzählt wurde in einer Sprache, die wir zur Zeit nicht mal ansatzweise verstehen :D.

Ein guter Tipp von Lisa war es bestimmt, immer das Gate vor unseren Türen zu schließen, weil wir sonst bald einen Affen in der Küche sitzen haben. Das Abenteuer hat begonnen!

So, ich glaube, das wars fürs erste aus dem wunderschöööönen, aber leider zur Zeit sehr kalten Südafrika!

Viele liebe Grüße sende ich auch!
Katharina